Ohne zu viel vorweg zunehmen, kann ich euch an dieser Stelle sagen: „Verity“ von Colleen Hoover war eines meiner Jahreshighlights.
Zum Inhalt:
Lowen Ashleigh kann sich als Autorin gerade so über Wasser halten. Doch dann bekommt sie ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann. Sie soll die Psychothrillerreihe von Starautorin Verity Crawford beenden, die nach einem Autounfall nicht mehr ansprechbar ist. Lowen unterschreibt den Vertrag. Nicht nur, weil sie das Geld braucht, sondern auch weil sie sich zu Veritys Mann Jeremy hingezogen fühlt. Um die Unterlagen der Schriftstellerin durchzusehen, zieht sie in das Haus der Crawfords ein. Hier macht sie eine ungeheurliche Entdeckung.
Beurteile den Inhalt eines Buches nie nach seinem Cover
„Verity“ ist das erste Buch, das ich von Colleen Hoover gelesen habe. Ich habe Hoover auch eher in die Kategorie „New Adult“ gesteckt und so war sie für mich als Autorin eher uninteressant. Ich lese nicht allzu gerne Liebesgeschichten. Für mich darf es ruhig spannend sein. Das heißt: Thriller und Krimis. Auch optisch hat mich „Verity“ nicht angesprochen, da es eben kein typisch düsteres Cover ist. Versteht mich nicht falsch, es ist ein sehr schönes Cover, allerdings hätte ich nie aufgrund des Covers zum Buch gegriffen. Als ich dann hauptsächlich über Instagram auf ihr Buch gestoßen bin und alle total begeistert waren, habe ich mir „Verity“ mal genauer angeschaut. Viele Buchblogger haben gesagt, dass das etwas ganz anderes von Hoover ist. Dunkler und ein richtig guter Thriller. Der Klappentext hat mich überzeugt und so habe ich es bestellt (natürlich bei meinem lokalen Buchhandel). „Verity“ kam passend an, gerade hatte ich „Venezianisches Finale“ von Donna Leon beendet.
Mix aus Fifty Shades of Grey, Lovestory und Thriller
Ich habe „Verity“ buchstäblich inhaliert. Ich konnte es kaum weglegen und so hatte ich es innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Es ist eine Mischung aus Fifty Shades of Grey, Lovestory und Psychothriller – besser kann ich es nicht beschreiben.
Hoover hat in ihrem Buch mit starken Gegensätzen gearbeitet. Lowen: kommt mit ihrem Geld gerade so über die Runden, lebt bescheiden, zurückgezogen und versucht auch als Autorin eher unter dem Radar herzulaufen. Verity: reich, lebt in einer 2 Millionen teuren Villa, liebt den Rummel und die Aufmerksamkeit um ihre Person und stellt sich gerne ins Rampenlicht. Damit erscheint Lowen dem Leser gleich viel symphatischer. Und auch das, was Lowen im Hause der Crawfords findet, verstärkt diese Haltung. Diese bewusste Positionierung beeinflusst auch sehr das offene Ende.
Ein überraschendes Ende
Hoover lässt den Leser auch zum Ende hin im Dunkeln. Hat Verity diese Dinge getan, waren das ihre Gedanken oder nur ihre künstlerische Freiheit? War Jeremys Verhalten damit gerechtfertigt oder treibt auch er ein böses Spiel?
Eigentlich kann ich gar nicht so viel zu „Verity“ sagen, ohne zu viel zu verraten. Hoovers Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und durch den Wechsel zwischen Lowens Sichtweise und den persönlichen Eindrücken von Verity, die der Leser durch ein Manuskript mit ihrer Autobiografie erhält, das Lowen im Haus findet, sehr abwechslungsreich und spannend. Am liebsten hätte ich während des Lesens vorgeblättert, um weiter Veritys Autobiografie zu lesen.
Für mich war „Verity“ ein ganz starkes Buch und wird sich ganz sicher in meinen Jahreshighlights wiederfinden.