Ein spannender Psychothriller auf drei Zeitebenen: Ich habe mich von Jenny Blackhurst beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt. Der finstere Pfad wird wohl nicht das letzte Werk der Autorin in meinem Bücherregal sein.
Darum geht’s:
Zwei Kinder, einen liebenden Ehemann und ein kleines Business – das ist Lauras beschauliches Leben. Doch als in Kanada ein Skelett gefunden wird, dreht sich ihr Leben um 180 Grad. Schreckliche Erinnerungen kommen wieder hoch.
Denn damals wollte eine Wandergruppe den legendären West Coast Trail bezwingen. Doch der Traum von Freiheit wird bald zum Albtraum, denn Seraphine wird ermordet. Die Leiche verschwindet anschließend spurlos. Während die Identität des gefundenen Skeletts noch aussteht, hat Laura plötzlich das Gefühl, dass es jemand auf sie abgesehen haben könnte. Vielleicht der Mörder von damals?
Spannend und verzwickt
Die Geschichte spielt auf zwei, eigentlich sogar drei Zeitebenen: Dezember (jetzt), 1999 während der Wanderung und 2000 während des Prozesses. Diese Ebenen sind so gut miteinander verwoben, dass die Ereignisse von damals und heute dem Leser so portioniert serviert werden, dass jede Zeitebene für sich spannend bleibt. Wie geht es im Jetzt weiter? Was ist damals passiert? Wie werden diese drei Stränge am Ende ein Ganzes ergeben?
Jenny Blackhurst versteht es in Der finstere Pfad, die Spannung dauerhaft hoch zu halten und mit wenigen Protagonisten eine komplexe Story einfach, anschaulich und interessant zu erzählen. Die Charaktere sind sehr anschaulich beschrieben und könnten unterschiedlicher nicht sein. Auch den Einschlag von Okkultismus finde ich spannend! Bis zuletzt konnte ich miträtseln – und bin leider im Dunkeln getappt.
Minuspunkt: Logikfehler bei der Auflösung
Kleiner Kritikpunkt: Obwohl auf den letzten 30 bis 40 Seiten bei Thrillern typischerweise die Geschichte noch einmal so richtig Fahrt aufnimmt, alle Stränge zusammenlaufen und aufgeklärt werden, war es mir an manchen Stellen zu schnell. Hier hätte ich gerne noch ein paar Seiten mehr gehabt, um im passenden Rahmen die komplexe Story zu verstehen und zu verarbeiten. Außerdem gab es zwei kleine Logikfehler bei der Auflösung, über die ich gestolpert bin.
Ansonsten kann ich nur wiederholen, dass ich sehr gut unterhalten wurde, ein spannendes Leseerlebnis mit Jenny Blackhurst erleben konnte und der finstere Pfad sicher nicht das letzte Buch der Autorin in meinem Regel sein wird.